
Der Automatisierte Bürgerbus Breisach
Als Innovationsplattform der Region greift der BadenCampus technische Innovationen auf, um mit seinen Ökosystem-Partnern das Potenzial dieser Technologien für eine bessere gesellschaftliche Zukunft zu entfalten. Wir haben die Partner des Projektes „NovoTransport: Automatisierter Bürgerbus der Stadt Breisach am Rhein“ zusammengebracht und arbeiten gemeinsam an der Umsetzung eines automatisierten Bürgerbusses in Breisach. Hierfür binden wir die potenziellen Nutzer*innen bestmöglich ein.
Mit dem Projekt wollen wir zeigen, dass auch hier in der Region hochtechnologische Innovationen möglich sind, wenn sich die richtigen Partner zusammenschließen! Unser Ziel ist es, dass hiervon am Ende insbesondere die Nutzer*innen profitieren und wir die Technologie sowie deren Akzeptanz voranbringen können.
Projektvorstellung

Die Stadt Breisach am Rhein sowie die weiteren Projektpartner BadenCampus, Emm! Solutions GmbH, Bürgerbus Breisach, badenova AG & Co. KG sowie die Sick AG, starteten im Oktober 2021 mit der Planung des Projektes “NovoTransport: Automatisierter Bürgerbus Stadt Breisach am Rhein”. Bis Ende 2023 soll das Ziel, einen automatisiert fahrenden Bürgerbusses in Breisach zu erproben, erreicht werden. Dabei wird das Projekt vom Land Baden-Württemberg und dessen Innovationsspeicher InKoMo 4.0 gefördert. Hierdurch soll das Fördervorhaben des Landes Baden-Württemberg angegangen werden, mehr Sichtbarkeit für die Region zu erzeugen sowie konkrete Bedarfe in der digitalen Mobilitätswirtschaft umzusetzen. Das Projekt zielt darauf ab, einen zusätzlichen Nutzen im öffentlichen Nahverkehr für Bürger*innen und Besucher*innen zu schaffen. Hierzu gehören zum einen weitere Schritte in Richtung nachhaltiger Stadtgestaltung zu gehen sowie zum anderen die Unterstützung ländlicher Mobilitätsbedarfe.
Das Fahrzeug

Fünf bis acht Personen finden in dem automatisierten Bus Platz und können mit einer Geschwindigkeit von 7 - 25 km/h transportiert werden. Die Fahrer*innen des Busses erhalten zudem eine Schulung, um die Fahrgäste sicher zu befördern. Die Bedienung des Systems erfolgt im wesentlichen durch eine*n Sicherheitsfahrer*in und der Leitstelle. So startete der bzw. die Sicherheitsfahrer*in zu Beginn das Fahrzeug und gibt den automatisierten Modus aktiv frei. Die Leitstelle empfängt zentral die Transportaufträge von den Haltestellen, verarbeitet diese und gibt sie an das Fahrzeug weiter. Das Fahrzeug arbeitet die Aufträge aus der Leitstelle ab. Die Passagiere können durch die Ruf-Funktionalität (ggf. Touch-Monitore/ Druckknöpfe) an den Haltestellen den Transportwunsch äußern. Beim Einsteigen in das Fahrzeug kann der Passagier durch das Auswählen der Zielhaltestelle auf einem Touch-Monitor den Transportauftrag abschicken.
Die Technologie

Das Fahrzeug wird außerdem um weitere exklusive Ausstattung für das Automatisierte Fahren erweitert: Die Sicherheitsaspekte umfassen diesbezüglich eine separate Energieversorgung für das AD (Autonomous Driving)-System. Dabei ist anzumerken, dass nur das Vorwärtsfahren automatisiert vonstatten geht. Zur Orientierung des Fahrzeugs sowie der zentimetergenauen Erfassung des Umfeldes dienen eine Vielzahl verschiedener Sick und Veoldyne Sensoren in Kombination mit einem hochgenauen Differential GPS. Obwohl die Technologie des automatisierten Busses voll autonom (Stufe 5) fahren könnte, erlauben die deutschen Gesetzmäßigkeiten lediglich die praktische Umsetzung der Stufe 3. So kann der bzw. die Fahrer*in im Notfall eingreifen und das Fahrzeug selbstständig steuern.
Die Strecke

Der automatisierte Bus soll keine bestehenden Strecken ersetzen, sondern eine Ergänzung darstellen, die die existierende Infrastruktur des Bürgerbusses teilweise nutzt. So wird das Fahrzeug zunächst auf einer vorläufigen und vorab definierten Streckenführung fahren, um die Technologie zu erproben. Eine potenzielle erste Linie könnte die Innenstadt entlasten, indem ein Shuttle zwischen Parkplatz Süd und der Innenstadt (Neutorplatz, Marktplatz, Ärztehaus) angeboten wird. Wichtig zu erwähnen ist, dass die Rahmenbedingungen zu Beginn die Komplexität möglichst gering halten sollen, um einen ersten einfachen Betrieb zu ermöglichen. Mittelfristig können die Strecken angepasst werden.. Stand September 2022 ist die Strecke noch nicht fest definiert, sondern soll dazu beitragen, die Technologie in einem kleinen Rahmen zu erproben und im weiteren Verlauf das Projekt jetzt schon für die Zukunft zu denken.
Vorstellung der Projektpartner

Als Innovationsplattform der Region, greift der BadenCampus technische Innovationen auf, um mit seinen Ökosystem-Partnern das Potenzial dieser Technologien für eine bessere gesellschaftliche Zukunft zu entfalten. Wir haben die Partner zusammengebracht, unterstützen sie und legen besonderen Wert auf die Nutzerperspektive. Mit dem Projekt wollen wir zeigen, dass auch hier in der Region hochtechnologische Innovationen möglich sind, wenn sich die richtigen Partner zusammenschließen! Unser Ziel ist es, dass hiervon am Ende insbesondere die Nutzer*innen profitieren und wir die Technologie sowie deren Akzeptanz voranbringen können.
Die Emm! solutions GmbH ist verantwortlich für den Aufbau und Inbetriebnahme des automatisiert fahrenden Shuttles. Wir möchten zeigen, dass es bereits heute unter bestimmten Randbedingungen möglich ist einen automatisierten Transport sicher, wirtschaftlich und nutzerorientiert anzubieten und das Projekt sich auch auf andere Kommunen übertragen lässt.
Die badenova unterstützt Gemeinden bei der Entwicklung zur Smart City, also der Nutzung der Vernetzung von Energie, Verkehr und Umwelt über neue Mess-, Auswertungs- und Kommunikations-Infrastruktur, und hat daher im Projekt die Aufgabe übernommen, die Parkraumbewirtschaftung und das Laden an öffentlichen Ladesäulen in den Fahrzeugbetrieb zu integrieren. Durch die Anbindung der Parkraumbewirtschaftung und die Möglichkeit, dass Nutzer*innen das Fahrzeug über eine neue Funktechnik anfordern können, soll das Fahrzeug in die Lage versetzt werden, bedarfsgerechter zu fahren. Über die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Ladeinfrastruktur kann ein Ladeplatz vorreserviert werden. So kann im Projekt gezeigt werden, dass durch die Kommunikation in der Smart City Fahrwege und Ladeinfrastrukturnutzung optimiert werden können.
Als Bürgerbusverein bringen wir einige Erfahrungswerte in das Projekt mit ein. Da wir zehn Jahre den Bürgerbus in Breisach mit Erfolg betreiben, können wir über Abwicklung, Linienverkehr, und Personenbeförderung viel zu dem Projekt beitragen. Wir möchten durch das Projekt die Erweiterung des ÖPNV in der Stadt Breisach durch Tagesgäste und Personen die auf den ÖPNV angewiesen sind fördern sowie die Mitgestaltung des autonomen Fahrens durch unsere erfahrenen Fahrer*innen unterstützen.
SICK liefert einen Großteil der Sensorik für den Bürgerbus. Mit Hilfe der Sensorik wird die Erfassung der Umgebung realisiert und wir verleihen dem Bus eine Art „Sehsinn“. Damit tragen wir dazu bei, dass der Bürgerbus sicher durch die Straßen von Breisach navigiert und Hindernisse rechtzeitig erkannt werden. SICK trägt bei um neue Mobilitätskonzepte in einer wandelnden Gesellschaft zu unterstützen. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Projektpartnern und den Austausch mit Nutzern können wir viel für die Weiterentwicklung unsere Sensorik lernen.
Neuste Pressemitteilungen und Nachberichte
Kontakt
Verfolgen Sie die neusten Informationen zu dem Projekt auf unserem Instagram-Account "breisach_vernetzt" oder schreiben Sie uns eine Mail an novotransport@badencampus.de
Für nähere Infos oder eine telefonische Anfrage steht Ihnen der Projektverantwortliche Jannik Gruber zur Seite.
Ist der Bus barrierefrei?
Der bzw. die Begleitfahrer:in hilft Senior:innen beim Ein- und Aussteigen sowie beim Verladen von Rollatoren.
Gibt es eine Begleitperson in dem automatisierten Bus?
Es gibt einen bzw. eine Sicherheitsfahrer:in, der/die im Notfall übernimmt und den Verkehr jederzeit im Blick hat,
Wie geht der Bus mit spontanen Hindernissen um?
Der Bus wird auf solche Ereignisse vorbereitet. Da Sicherheit die pberste Priorität hat, handelt das System rational. Der Bus stoppt bei unvorhergesehenen Ereignissen. Der bzw. die Begleitfahrer:in lenkt den Bus folgend am Hindernis vorbei.
Wie viele Personen kann der Bus befördern?
Der Bus bietet Platz für max. acht Personen.
Gibt es schon einen Fahrplan und wie lautet dieser?
Das können wir erst beantworten, wenn die Fahrtstrecke steht und wir die Bedürfnisse der Nutzer:innen im aktiven Betrieb abgefragt werden.
Was kostet eine Mitfahrt?
Aktuell orientieren sich die Preise an dem aktuellen Angebot des Bürgerbusses.
Welche Bezahlmöglichkeiten gibt es außer der bestehenden Tickets?
Aktuell orient sich dieses am Bezhalsystem des bestehenden Bürgerbusses. Weitere Optionen sind in Klärung.
Sind RVF Tickets gültig?
Aktuell orientieren sich die Preise an dem aktuellen Angebot des Bürgerbusses.
Gibts es eine Anbindung an den ÖPNV?
Die Anbindung an den ÖPNV hat Priorität.